Fractal music is waiting for you ... The Concept of Fractal MusicWhere ???

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The Concept of Fractal Music
Techno und Blumenkohl

Inwiefern kann - mit Blick auf die technische Medialität moderner elektronischer Musik
- ein musikalisches Artefakt (etwas Gemachtes) auf die ihm zugrunde liegenden Produktionsprinzipien zurückverweisen,
eben auf die Art, wie es und/oder auf das Material aus dem es entstanden ist ?

Tradiert bedeutet Musizieren ja eigentlich LIVE:
Ein japanischer Trommler wird beispielsweise danach trachten, einen FLUSS - also ZEN-mäßig - zwischen den 3 Ebenen MATERIAL, TECHNIK und KREATIVITÄT zu konstituieren, in den hinein und aus dem heraus dann seine Musik unter starker körperlicher Anstrengung (Haptik) spielt - nicht er. Unterschiede ergäben sich hierbei zur westlichen Tradition - je nach Enthusiasmus und Egomanie könnte man sagen, es spiele hier nicht die Musik sondern das Subjekt - streng abendländisch eben. Doch bleibt der Körper ebenso im äußeren Bewegungs-Raum als haptisches "Produktionsmittel" des SOUNDS erhalten: streich, streich - fiedel, fiedel eben.

Heutige moderne elektronische Musik hingegen ersetzt diese Körperdynamik durch ELEKTRIZITÄT, den Stromkreis; und obiger Pozeß findet nun im "Inneren Raum" eines Apparates, des Synthesizers oder SAMPLERS statt. Doch in dessen Schaltkreisen kann der SOUND nicht verharren- dessen Produktions-Dynamik stülpt sich erst im TANZ des TECHNOS ins Körper-Außen zurück, dabei den Übergang von Produktion zu Konsumtion markierend. Der Datenstrom des SAMPLERS (binärer Code) - 11110000 - 11001100 - schlägt nach außen als RHYTHMUS in den Körper des Tänzers ein. An den Ausgängen des SAMPLERS hängt der Körper-Output des Tanzenden als Rückkopplung (tüüt, fiieps) der Schaltkreis-Dynamik des SAMPLERS:
"Major Tom, getting an all-time-load" ?
Von der Space-Odyssey zur Cyber-Odyssey im Ausgang von SOUND zu Fotografie und Film ist es kein weiter Weg:
Der Tanz des EGOs im CYBERSPACE ergäbe das der SIMULATION unterworfene SUBJEKT. Wo anders als im TRAUM als SIMULATION des Handlungsraums nächtlicher Subjektivität fände sich ein ähnlicher Raum des Körperlosen? Doch tritt uns hier nicht die reine Wunscherfüllung der tradierten Psychoanalyse (man hat Durst, träumt man sich ein kühles Bierchen) entgegen, sondern eine sogenannte FRAKTALE Struktur. Ein Beispiel dafür ist der Blumenkohl: aus kleinen, verdichteten und verschobenen Einzelelementen entsteht ein großes doch dabei den Einzelelementen selbstähnlich bleibendes Gebilde.
Kunstwerke ließen sich unter anderem auch danach beurteilen, inwiefern sie als nicht bloße Affirmation (also Anpassung) an bereits Bestehendes - Zielpunkt: schiere Konsumtion des elektronischen Outputs in die Körperbewegungen des TECHNO-Tänzers hinein - erschienen, sondern einen sogenannten "selbstreferenziellen Effekt" als Rückspiegelung ihres Produktionsgrundes aufweisen könnten.
Am Beispiel des SAMPLES erkennen wir den Blumenkohl, einen Klang, der durch Verdichtung und Verschiebung zum Multi-Layer-SAMPLE, durch weitere derartige Kombinatorik zum Rhythmus-Layer, schließlich zur fertigen modernen elektronischen Komposition wird (vergl. Diagramm).
Hinzu tritt noch ein Modell der CHAOS-Forschung: Der Repulsor und der Attraktor. Die fast schon verloren geglaubte körperliche Rückkopplung des Tanzes (flööt, fiieps) wird zur repulsiven Bewegung des Körpers vor dem Attraktor des SAMPLERS - Rückschreck vor der Körperlosigkeit des binären Codes - 11110000 - 11001100 - in Rhythmus ! Im fraktal verkleinerten Maßstab wäre dies das "Take-me-to-the-MAX!" aus der Perspektive des Mischpults LIVE ON STAGE: "NO LIMITS" ? Bei maximalem OUTPUT am Mikrofon-INPUT kollabiert der SOUND auf seine eigene Selbstreferenzialität hin: RÜCKKOPPLUNG (flööt, trööt, fiieps)!

Doch wie verhält sich dies an Hand des TECHNO betrachtete Modell im Bezug auf andere, traditionell der E-Musik zuzuordnende Formen moderner elektronischer Musik?
Gibt es hier keine nach außen gestülpte Produktivität des Hörers als Tanz, so muß sich dieser Prozeß der Selbstreferenzialität der technischen Produktion auf einer anderen Ebene manifestieren, der der ERINNERUNG nämlich.
Abgekoppelt vom reinen Tanzrhythmus erscheinen uns moderne elektronische Klanggebilde in ihrem zeitlichen Ablauf wie alle Musik - flüchtig wie der Arbeitsspeicher des Samplers, aus dem sie hervorgegangen sind. Doch vermöge der phantasmatischen In-Eins-Bildung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die ja erst den elaborierteren Hörgenuß scheinhaft konstituiert, indem vergangene Klangelemente im gegenwärtigen musikalischen Verlauf erkannt, zukünftige Möglichkeiten deren Auftauchens innerhalb der Komposition dabei mitgedacht werden können, verweist in diesem Innenraum der Erinnerung nun der Klang auf das ihm zu Grunde liegende Samplerohmaterial gar noch zurück wie die Geige auf das Holz ihres Resonanzkörpers.
Dabei tritt an die Stelle dieses Körpers in der modernen elektronischen Musik aber die Elektrizität selbst, die eine Aufbewahrung und Aufbereitung des Klanges als binären Code 11110000 - 11001100 im Arbeitsspeicher des Samplers ja erst ermöglicht. Dieser flüchtige Innenraum der Maschine aber muß uns als buchstäbliche ERINNERUNG selbstreferenziell bei obigem Musikgenuß wieder erscheinen und tut dies auch in höchst erhellender Weise: im Bilde eines, zur ERINNERUNG überhaupt fähigen Subjektes nämlich.
Natürlich ließen sich an dieser Stelle paralelle Betrachtungen zur kreativen Produktion im Allgemeinen, sei es auf dem Felde der bildenden Kunst oder der Literatur bis hin zum Film anschließen, stets um den Bezugspunkt der ERINNERUNG als SUBJEKTGENERATOR kreisend, wie jeden Morgen beim Erwachen und Erinnern eines Traumes, dessen Erinnerungsbilder sich in dem "Inneren Raum" unserer Subjektiviät zu der oben erwähnten durchaus "musikalischen" In-Eins-Bildung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft manifestieren - dem Subjekt eben.

Systematisches (versuchsweise):

Trans 1:
Aus dem Roh-Sample wird auf kleinestem Raum das Multi-Layer-Sample.
In diesem Spannungsfeld der Verschiebung und Verdichtung erfolgt die Klang-Manipulation folgend dem Attraktor "No Limits! - Take me to the Max!" als polyvoke Miniatur des Raum-Zeit-Kontinuums. Der Repulsor wird an der notwendigen Kürze des Gesamt-SAMPLES erkennbar: keine endlosen Rückkopplungs-Schleifen beim Rücksturz zur Erde bitte !
Trans 2:
Nun auf der mittleren Ebene ein singulärer Bewegungsablauf, Melodiesprengsel, Rhythmuspattern, Kamerafahrt entlang der Zeit-Achse, eine Einzelspur maßt sich was an: Erweiterung des Raum-Zeit-Kontinuums - nur Überholspur einzig - klasse Autobahn ! Tonhöhen-Verschiebungen und Taktzeit-Verdichtungen im Spannungsfeld des "unendliche Weiten"-Attraktors - Repulsor: Speicherplatz erschöpft - 1111000110011 - Spocky`s Revenge !
Trans 3:
Unser Blumenkohl ist fertig! Wo hätte das ohne Repulsor nur hingeführt - vom Sample zum MultiLayer zur Einzelspur ins NIRWANA (Attraktor). Stattdessen das Ganze von vorn: Verschiebung und Verdichtung auf dem Mulitracker - Mehrspurbetrieb wie einst beim Multi-Layer-Sample - STAU auf der Datenautobahn - endliche Wartezeiten (Repulsor) ... das Stück ist ganz schön fertig geworden. Der Traum hat als Attraktor das Erwachen und als Repulsor das Weiterschlafen-Wollen - in diesem Spannungsfeld konstituiert sich der Hörgenuß!



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